Zwischen Professionalisierung & Planlosigkeit.
Im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung habe ich die Nutzung und Rolle von Social Media im Wahlkampf 2021 analysiert. Für das Ergebnis der Bundestagswahl, davon bin ich überzeugt, spielte Social Media eine wichtige Rolle. Insbesondere Twitter kommt dabei als hybridem Medium eine besondere Relevanz zuteil. Social Media bedeutet Gleichzeitigkeit von Handlung und Rezeption. Dies wird in keinem anderen Netzwerk so sichtbar, wie auf Twitter. Öffentlichkeit konstituiert sich dort fortlaufend selbst. An die Stelle analoger Gate-Keeper tritt eine volatile Selbstselektion die Nachrichtenwert auf Basis von Stimmungen verteilt. Das steigert nicht nur den Druck auf Kandidat_innen für politische Ämter ganz erheblich, sondern verändert auch den Diskurs. Und das nicht nur zum besseren, aber: So ist es halt.
Die Rolle muss sitzen
Der Wahlsommer 2021 hat eines in diesem Kontext ganz deutlich gezeigt: Es gibt im Umgang mit dem eigenen öffentlichen Bild praktisch keinen Raum mehr für Fehler. Social Media war daher ein maßgeblicher Erfolgsfaktor bei der Bundestagswahl 2021. Parteien und Politiker_innen haben die Relevanz von Social Media zwar grundsätzlich erkannt, hinsichtlich einer stringenten und professionellen Umsetzung tun sich Kandidierende jedoch weiterhin schwer.
Die Findings im Überblick:
1) Bedeutung & Einfluss steigen weiter
2) Influencer_innen erstmals relevant
3) Partei-Influencer_innen (werden) super wichtig
4) Personalisierung revolutioniert die pol. Kommunikation & Auswahl
5) Twitter prägt die politische Debatte weit über den Kanal hinaus.
Für Parteien bedeutet das:
1) Weiterer Kompetenzaufbau (in der Breite)
2) Komplexität des digitalen Mediensystems steigt – Künftige SpitzenpolitikerInnen müssen das „einpreisen“
3) Analoge Tugend „gute Vorbereitung“ gilt auch digital
Der ganze Text ist online hier verfügbar: