Bürgerschaftswahl in Hamburg
Am kommenden Sonntag wird in Hamburg eine neue Bürgerschaft gewählt. Jüngsten Umfragen zufolge liegt die SPD mit 38% recht komfortabel vor den Grünen mit 23%. Glaubt man also den Demoskopen, dann mag eine richtige Wechselstimmung zugunsten Katharina Fegebanks bisher nicht aufkommen. Oder ist sie bisher vielleicht nur noch nicht sichtbar?
Am 21.02., also zwei Tage vor der Wahl, rufen Fridays for Future zum Klimastreik in der Hansestadt auf. Greta Thunberg wird erwartet, die Vorbereitungen laufen und auch die reichweitenstarke FfF-Führungsfigur Luisa Neubauer betonte in einem Instagram-Post die klimapolitische Bedeutung der Hamburger Bürgerschaftswahl.
Das ist insofern spannend, als dass im Klimaprotest am 21.02. ein enormes Mobilisierungspotential für diejenigen Parteien schlummert, welche klimapolitisch das größte Vertrauen bzw. die größte Kompetenzzuschreibung genießen. Dass in Hamburg bereits ab 16 gewählt wird, trägt sein übriges dazu bei, hier zumindest einen hypothetischen Zusammenhang zwischen der Klimademonstration und der Wahlbeteiligung von Erst- und Jungwählern zu vermuten.
Auch vor diesem Hintergrund ist es erstaunlich, dass die Grünen in den bisherigen Plakatwellen mit dem Dreiklang „Erste Frau. Erste Grüne. Erste Wahl.“ auf Personalisierung und eben nicht auf Klima setzen.
Parallel zu diesen Überlegungen läuft der Wahlkampf (natürlich) auch bei Instagram in vollen Zügen. Doch wie schlagen sich die SpitzenkandidatInnen im Umgang mit dem Medium? Hierzu habe ich für den Zeitraum 04. – 13. Februar einmal die gängigen KPIs grafisch aufbereitet. Der Zeitraum ist insofern spannend, als dass am 05. Februar mit der Wahl Thomas Kemmerichs zum Ministerpräsidenten die Thüringer Regierungskrise begann.
Überinterpretieren würde ich die Daten allerdings nicht. Die Kanäle sind allesamt recht klein und weisen dabei eine relativ homogene Nutzung auf.